Zeittafel zur Geschichte Kemptens

 

 um 1200 vor Chr.
Flüchtlinge aus der ungarischen Tiefebene („Illyrier") lassen sich als vermutlich erste Ansiedler auf dem Inselberg der heutigen Burghalde in der Nähe einer Illerfurt nieder.

 

nach 400 vor Chr.
Keltisches Oppidum Cambodunum. Der Name bedeutet wahrscheinlich "Burg an der Flusskrümmung". Die Burghalde ist in dieser Zeit Sitz des Führers der Estionen, eines Stammes der keltischen Vindelizier.

 

15 vor Chr.
Das keltische Cambodunum wird von römischen Truppen eingenommen. Beginn der Römerherrschaft.

 

14 nach Chr.
Die Römer gründen eine neue Stadt Cambodunum nach römischem Vorbild auf dem östlich der Iller liegenden Lindenberg.
Die Fundamente dieser römischen Zivilstadt wurden 1885 entdeckt und seitdem vom „Historischen Verein Allgäu" systematisch ausgegraben. Kempten ist die einzige Stadt auf deutschem Boden wo die Reste einer ganzen Stadt der älteren and mittleren römischen Kaiserzeit unüberbaut and also der Forschung zugänglich unter dem Rasen liegen.

 

259 nach Chr.
Nach wiederholten Vorstößen über den römischen Grenzwall dringen die Alemannen von Norden her in das Gebiet des heutigen bayer. Schwaben ein. Die Stadt Cambodunum auf dem Lindenberg wird von ihnen geplündert und teilweise zerstört.

 

um 294 nach Chr.
Die Alemannen können, von den Römern aus dem Gebiet des heutigen württembergischen Oberlands jenseits der Iller nicht mehr vertrieben werden. Cambodunum rückt dadurch in unmittelbare Nähe der Grenze und wird, da die Römer die Illerlinie um jeden Preis halten wollen, als Grenzfestung ausgebaut. Die Stadt Cambodunum wird vom Lindenberg in das Vorgelände der Burghalde verlegt. Der Stab der 3. italischen Grenzschutzlegion bezieht die Burghalde.

 

um 316 (?)
Die erste Christengemeinde Kemptens erhält eine eigene Kirche.
Diese, um die Mitte des 4. Jahrhunderts vermutlich Sitz eines Bischofs, könnte identisch sein mit jener frühchristlichen Kirchenanlage, deren Grundmauern 1939 beim Straßenbau an der Nordwestsecke des prot. Friedhofs aufgedeckt worden sind.

 

410
Das spätrömische Kempten wird eine Beute der Alemannen.

 

um 500
Das Land zwischen Iller und Lech und damit auch Kempten muss auf Befehl des ostgotischen Königs Theoderich eine große Zahl alemannischer Stammesgenossen aufnehmen, die nach Besetzung ihres Landes durch den Frankenkönig Chlodwig ihre Heimat als Flüchtlinge verlassen mussten.

 

683
Herzog Gottfried von Schwaben wird vom fränkischen Hausmeister, Pippin dem Mittleren, besiegt. Die Burghalde samt dem Flecken Kempten wird dabei zerstört.

 

725
Aus St. Gallen kommen die irischen Mönche Magnus und Theodor, um in dem wieder größtenteils heidnischen Kempten zu missionieren.

 

um 740
Der Mönch Theodor wird von den Einwohnern Kemptens wieder vertrieben, Zelle und Kirchlein vermutlich zerstört.

 

um 746
Nach der endgültigen Niederwerfung der Alemannen und der Ausrottung ihres antifränkisch eingestellten Adels durch den fränkischen Hausmeister, Pippin der Jüngere, nimmt St. Gallen das Kempter Missionswerk von neuem auf. Fünf Mönche erbauen ein kleines Klösterlein. Ungefähr gleichzeitig wird als Truppenverpflegsmagazin und Herberge in einiger Entfernung vom Kloster ein sogenannter Königshof eingerichtet.
Während wir die Missionszelle, wie auch das nachfolgende Benediktinerkloster an der Stelle zu suchen haben, wo heute westlich des St. Mang Platzes der Häuserblock Reichsstraße 2 – 10 steht, gilt als Platz des fränkischen Königshofes die Stelle des heutigen Rathauses.

 

752
Die kleine St.Galler Missionszelle zu Kempten wird zum selbständigen Benediktinerkloster erhoben und von dem inzwischen zum König gesalbten Pippin mit Grundbesitz und Vorzugsrechten ausgestattet.
Das „königliche Kloster Kempten" ist das erste Kloster des Allgäus. Es gehörte zu den bestprivilegierten Klöstern des ganzen Frankenreiches.

 

771
Karl der Große heiratet die 15jährige Hildegard, die dem alemannischen Hochadel angehört und verwandtschaftliche Beziehungen zu Kempten hat.
Königin Hildegard wird zur großen Wohltäterin des jungen Klosters, das durch sie neben ausgedehntem Landbesitz die wertvolle Burghalde erhält. Beginn eines 1000jährigen Streits zwischen Bürgern und Mönchen um den Besitz dieser Burg.

 

789
König Karl d. Gr. begründet in Kempten eine Klosterschule, auf welche das heutige Humanistische Gymnasium Kempten zurückgeht.

 

817
Brand des Klosters. Als Beihilfe zum Wiederaufbau gewährt Kaiser Ludwig der Fromme neue Vergünstigungen.

 

909
Kempten wird von den durchziehenden Ungarnhorden geplündert und zerstört.

 

926
Kempten, notdürftig wieder aufgebaut, wird neuerdings von den Ungarn zerstört.
König Heinrich I. ordnet als Schutz gegen ungarische Überfälle Ummauerung der größeren Orte an. Kempten wächst im Zuge dieser Maßnahmen um ein Stück in der Gegend des heutigen Theaters.

 

940
Das neuerdings aufgebaute Kloster Kempten wird zum drittenmal durch die Ungarn verwüstet. Durch Fahrlässigkeit der eigenen Besatzung brennt die von Ungarn nicht bezwungene Burghalde samt einem Teil der Stadt nieder.

 

941
Bischof Ulrich von Augsburg wird von Otto d.Gr. als Abt des Klosters Kempten eingesetzt. Wiederaufbau des Klosters.

 

955
54 Berittene des Klosters Kempten nehmen teil an der weltgeschichtlichen Ungarnschlacht auf dem Lechfeld.

 

1002
In den blutigen Kämpfen zwischen Hermann von Schwaben und Heinrich von Bayern, die beide die Kaiserkrone anstreben, geht das Kloster Kempten in Flammen auf. Seine Mönche zerstreuen sich, seine Geschichte und Privilegien geraten in Vergessenheit.

 

1026
König Konrad II. überträgt das möglicherweise herrenlose Kloster nicht mehr an einen Abt, sondern an den Herzog Ernst von Schwaben, der die Klostergüter an seine Offiziere vergibt. Vermutlich zwischen 1026 und 1050 Verlegung des Klosters von der Illerfurt auf die von Truppendurchzügen weniger gefährdete westliche Illerterrasse. Damit Beginn der Neustadt.
Bis 1180 entsteht (an der Stelle des heutigen Ostflügels der Residenz) ein neues Kloster Kempten mit einer großen steingebauten romanischen Klosterkirche.

 

1179
Durch welfische Schenkung kommt das heutige Oberammergau in den Besitz des Klosters Kempten.

 

1213
Der Abt des Klosters Kempten wird von König Friedrich II. mit der „Grafschaft Kempten" belehnt.

 

1220
Beginn der Landeshoheit des Stiftes Kempten. Die Äbte des Klosters werden damit souveräne Reichsfürsten.

 

1261
Ein großer Teil des Klosters brennt ab. Der Abt lässt für seine Konventualen erstmals Bier brauen, und zwar in der reichsstädtischen Kotzenmühle.

 

1289
Durch ein Privileg König Rudolfs von Habsburg wird die Stadt Kempten (Altstadt) aus dem Hoheitsgebiet des Kempter Fürstabts herausgelöst und als freie Reichsstadt unmittelbar dem Kaiser unterstellt. Der Fürstabt bleibt aber größter Grundbesitzer innerhalb der Stadt.

 

1348
Der Abt des Klosters führt erstmals den offiziellen Titel eines Fürstabts.

 

1356
Der erste Bürgermeister der Stadt Kempten wird gewählt.

 

1358
Die Bürger der Reichsstadt errichten eine eigene Schule.

 

1361
Brand des Klosters.

 

1363
Die Bürger von Kempten erstürmen und zerstören die Burghalde. Der dort sitzende Klostervogt wird vertrieben.

 

1379
Die Bürgerschaft bringt die Burghalde durch Kauf vom Fürstabt rechtmäßig an sich und schließt mit diesem einen „ewigen Bund".

 

1409
Im Verlauf eines zwischen Stadt und Kloster neuerdings ausbrechenden schweren Konflikts wird über die Stadt Kempten die Reichsacht verhängt, aus der sie erst 1434 wieder gelöst wird.

 

1419
Das Kempter Patriziat schließt sich zusammen in der „Gesellschaft zum Straußen", auch „Herrenstube" oder „Müßiggengelzunft" genannt.

 

1429
Der „große Tod" rafft in Kempten 2.500 Menschen dahin.

 

1449
Erzherzog Sigismund von Oesterreich hält in Kempten einen großen Ball zu Ehren seiner Braut, einer Prinzessin von Schottland.

 

1477
Die erste Papiermühle eingerichtet.

 

1482
In diesem Jahr sterben in der Reichsstadt 1.400 Menschen an der Pest.

 

1488
Die Reichsstadt Kempten, deren Truppenkontingent sich vor Brügge besonders ausgezeichnet hat, erhält von Kaiser Friedrich III. das Recht, fortan den Reichsadler mit der Kaiserkrone im Wappen zu führen. Außerdem erhält die Reichsstadt die hohe und niedere Gerichtsbarkeit.

 

1521
Die Pest fordert in Kempten 3.000 Opfer.

 

1525
Die aufständischen Bauern plündern Kloster und Münsterkirche. Matthias Waibel, der Reformator Kemptens, erhängt. Bürgermeister Gordian Seuter von Kempten löst durch den sogenannten Großen Kauf um 30.000 Gulden die letzten grundherrlichen Rechte des Klosters innerhalb der Reichsstadt ab. Erst damit ist diese wirklich eine freie Reichsstadt geworden.

 

1527
Die Reichsstadt Kempten schließt sich der Reformation an.

 

1529
Reichsstadt Kempten auf dem Reichstag von Speyer unter den protestierenden Ständen.

 

1535
Die Reichsstadt Kempten tritt dem Schmalkaldischen Bund bei.

 

1536
Währen der Pest dieses Jahres wird der heute noch bestehende Protestantische Friedhof unterhalb der Burghalde angelegt.
Im frühen Mittelalter befand sich an dieser Stelle ein Tiergarten, d.h. vermutlich ein Bärenzwinger. Bei Anlage des Friedhofes und später hier viele Römerfunde.

 

1543
Kaiser Karl V. mit einem Gefolge von 900 Personen in Kempten.

 

1550
Die erste große oberdeutsche Bodenreform nimmt im Stift Kempten ihren Anfang mit der sogenannten Vereinödung.

 

1563/64
In der Reichsstadt sterben etwa 2.000 Personen an der Pest.

 

1593
Im Stift Kempten wird eine Hofbuchdruckerei eingerichtet.
Aus dieser ist nach 1805 der Verlag Kösel-Kempten hervorgegangen.

 

1608
Christoph Kraus von Amberg errichtet in der Reichsstadt die erste Buchdruckerei.

 

1609
In dem sich verschärfenden Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten tritt die Reichsstadt Kempten der protestantischen Union, das Stift der katholischen Liga bei.

 

1611
Aufruhr der Kempter Weber.

 

1628
In der Reichsstadt Kempten sterben in diesem Jahr 2.735 Personen an der Pest.

 

1631
Angestiftet durch das Stift Kempten, entwaffnen kaiserliche Truppen die Reichsstadt und erpressen eine ungeheuere Kontribution.

 

1632
Die Schweden besetzen das Stift. Auf Anstiften der Reichsstadt wird dieses zum größten Teil einschließlich Kloster und Kirche abgebrochen und eingeebnet. Die Mönche sammeln sich wieder in Schwabelsberg bei Heiligkreuz.
Gustav Adolf überträgt den Bürgern der Reichsstadt Kempten „für alle Zeiten" das gesamte Gebiet des Stifts, „Grafschaft Kempten „ genannt, als Eigentum.

 

1633
Auf Drängen des Fürstabts belagern kaiserliche Truppen die Reichsstadt Kempten und erobern diese am 13. Januar nach dreimaligem Sturm. Ein großer Teil der Stadt wird durch Brand zerstört, ein Drittel der Bewohner unter furchtbaren Greueln getötet.

 

1634
Kempten von den Schweden zurückerobert. Die 1632 der Zerstörung entgangene Pfarrkirche St. Lorenz wird jetzt ebenfalls abgebrochen. Im gleichen Jahr Kempten wieder von kaiserlichen Truppen eingenommen. Hungersnot in Stadt und Land. Allein in der Reichsstadt werden in diesem Jahr 2.000 Personen beerdigt.

 

1635
In der Reichsstadt Kempten sterben in diesem Jahr 1.714 Menschen an der Pest, in der Pfarrei St. Lorenz sind von anfänglich 2.500 Bewohnern nur noch 100 übrig.

 

1646
Kempten von Schweden und Franzosen besetzt.

 

1648
Die Generalamnestie des Westfälischen Friedensschlusses verhindert die vom Fürstabt betriebene Einverleibung der Reichsstadt Kempten in das Stiftische Territorium.
Zu Ende des 30jährigen Kriegs hat die Reichsstadt Kempten noch 900 Einwohner (1618: ca. 6.000). Diese haben allein an Schulden an Besatzungskosten ca. 12 Millionen DM nach heutigem Wert aufzubringen. Die letzten Schulden des 30jährigen Kriegs hat Kempten erst 1871 bezahlt.

 

1651
Beginn des Neubaus der Fürstäbtlichen Residenz (vollendet 1674).

 

1652
Am 13. April legt Fürstabt Giel von Gielsberg den Grundstein zur heutigen St. Lorenzkirche. Erster großer Kirchenbau in Süddeutschland nach dem 30jährigen Krieg.

 

1703
Kempten wird während des Spanischen Erbfolgekriegs abwechselnd von kaiserlichen, bayrischen und französischen Einheiten besetzt und erleidet erheblichen Schaden. Burghalde, 1705 geschleift, ist seitdem Ruine.

 

1712
Stiftssiedlung erhält Stadtrecht.

 

1737
Als erster deutscher Staat legt das Stift Kempten amtliche Grund- und Hypothekenbücher für bäuerlichen Besitz an, die sogenannte Landtafel.

 

1751
Der Kempter Strumpfstricker Kaspar Pfander erfindet als erster die Strumpfstrickmaschine. Sie wird durch die Zunft verboten und zerstört.

 

1767
Das „Intelligenzblatt" als erste periodisch erscheinende Zeitung Kemptens gedruckt.

 

1775
Letzte Hexe Deutschlands in Kempten hingerichtet.

 

1796
Kempten von Einheiten der französischen Revolutionsarmee besetzt.

 

1797
Erstmals Hausnummerierung in der Reichsstadt Kempten.

 

1799
Russische Artillerie, Kosaken und Tataren in Kempten.

 

1800
Franzosen in und um Kempten.

 

1802
Am 1. September wird Kempten von bayrischen Truppen besetzt und am 30. November offiziell von Bayern in Besitz genommen.
Kempten ist für ganz kurze Zeit Hauptstadt eines Regierungsbezirks, der Memmingen, Leutkirch, Wangen, Ravensburg, Friedrichshafen, Irsee, Mindelheim, Illertissen und andere Gebiete einschließt.

 

1803
Reichsstadt und Stiftsstadt fallen durch Reichsdeputationshauptschluss unter Verlust ihrer Eigenstaatlichkeit endgültig an Bayern.
Das Gebiet des Stifts Kempten umfasste damals ca. 100 (Fehler, verm. 1000 qkm) qkm mit rund 42.000 Einwohnern. Die Stiftsstadt bestand aus 330 Gebäuden.

 

1804
stirbt der letzte Fürstabt Kemptens, Kastolus von Reichlin-Meldegg.

 

1809
Kempten von 2.000 aufständischen Tirolern und Vorarlbergern besetzt und geplündert. Die Stadt erhält die erste Straßenbeleuchtung in Gestalt von insgesamt 9 Talglichtern bzw. Öllampen.

 

1818
Die bereits seit 1811 zu einer Verwaltungsgemeinde zusammengelegten Gemeinwesen der Reichsstadt und des Stifts werden endgültig zu einer Stadt vereinigt. Kempten erhält das heutige Stadtwappen.
Auf dem linken Illerufer wird St. Lorenz, auf dem rechten St. Mang je zu einer Gemeinde erhoben.

 

1841
stirbt der letzte Hofnarr der Fürstabtei.
1803 pensioniert, wurde er bald darauf von einer benachbarten Gemeinde zum lebenslänglichen Bürgermeister gewählt.

 

1852
Am 1.April um 12:15 Uhr trifft im Kempter Bahnhof der erste Eisenbahnzug ein.

 

1857
Errichtung der Gasfabrik. Stadt nachts durch 149 Gaslampen beleuchtet.

 

1863
Die ersten Gehsteige neben der Fahrstraße.

 

1874
In der Residenz wird das erste Telegrafenamt eingerichtet.

 

1883
Erste Telefonleitung zwischen Polizeiwache und dem Wächter auf dem St. Mang-Turm gelegt. Erstes Privattelefon erst 1892.

 

1887
Der erste Skifahrer.

 

1896
Erstes Ferngespräch per Telefon. Die Kempter Zeitung telefoniert mit Lindau.

 

1898
Der erste Dieselmotor der Welt arbeitet in der Zündholzfabrik Kempten.

 

1899
Das erste Auto in Kempten.

 

1900
Türme von St. Lorenz ausgebaut.

 

1901
Städtisches Elektrizitätswerk. Erstmals elektrische Straßenbeleuchtung.

 

1902
Die ersten zwei Autos in Kempten polizeilich zugelassen.

 

1904
Der Bau der großen Eisenbahnbrücken südlich Kempten wird begonnen (vollendet 1906).

 

1905
Das erste Kempter Kino.

 

1906
Erste Kempter Automobil-Ausstellung.

 

1908
Fußballklub und Skiklub Kempten gegründet. Erste Sprungschanze 1909.

 

1913
Am 4. Oktober um 10:45 Uhr überfliegt zum erstenmal ein Flugzeug die Stadt Kempten.

 

1919
Ausbau des Ostbahnhofgeländes in Angriff genommen.

 

1920
Der erste Radio-Apparat in Kempten.

 

1921
Errichtung der Allgäuer Butter- und Käsebörse (aufgelöst 1933).

 

1935
Kempten zum Stadtkreis erhoben.

 

1944
Am 19. Juli fallen die ersten Bomben auf Kempten.

 

1945
Am 27. April nachmittags besetzen amerikanische Truppen die Stadt, wenige Minuten zuvor Sprengung des östlichen Segments der König-Ludwig-Brücke (Erneuerung deutlich erkennbar).

 

nach 1945 
bringt der Zuzug von 10 000 Heimatvertriebenen der Stadt einen sprunghaften Bevölkerungsanstieg.

 

1949
wird die Allgäuer Festwoche ins Leben gerufen, die alljährlich im August stattfindet und rund 150 000 Besucher zählt.

 

ab 1950 
nimmt die Stadt einen starken Aufschwung, was in den folgenden Jahrzehnten zur intensivsten Bautätigkeit ihrer 2000-jährigen Geschichte führte.

 

1958
beginnen die ersten Sanierungsmaßnahmen.

 

1961
Erbauung des neuen Stadtkrankenhauses, des größten Bauwerks in Kempten seit Errichtung der Fürstäbtlichen Residenz.

 

1963
wird die Kempter Altstadtsanierung in das Studien – und Modellvorhaben des Bundes für die Stadt - und die Dorferneuerung einbezogen.

 

1969
wird der neue Durchgangsbahnhof in Betrieb genommen.

 

1970 
Die Fischerstraße wird zur ersten ausgebauten Fußgängerzone in Schwaben.

 

1972 
Durch die Gebietsreform werden der Stadt die Gemeinden St. Mang und St. Lorenz eingegliedert. Das bedeutet einen Zuwachs von 12 000 Einwohnern. Das Areal der Stadt vergrößert sich von 24 auf 63 qkm.

 

1975 
wird die Müllverbrennungsanlage in Kempten – Ursulasried in Betrieb genommen.

 

1976 
Kempten wird Sitz einer Polizeidirektion. Die Stadt wird an das Erdgasnetz angeschlossen. Zwei Autobahnumgehungen Kemptens werden für den Verkehr freigegeben.

 

1977 
Der Bayerische Landtag beschließt die Errichtung der Fachhochschule Kempten. Kempten wird Standort einer Rettungsleitstelle für die Region Allgäu.

 

 1978 
Studienbeginn an der Fachhochschule Kempten.

 

1979 
Baubeginn für das Berufliche Schulzentrum.

 

1980 
Der zweite Bauabschnitt des Feuerwehrhofs, ein 5-Millionen-Bauwerk, wird seiner Bestimmung übergeben. Bau beginn für die Erweiterung der Mühverbrennungsanlage zur Nutzung der Abwärme. Kempten wird Standort des Rettungshubschraubers "Christoph 17".

 

1981 
Das neue Heim der Städt. Sing- und Musikschule in der ehemaligen Stiftsmälzerei wird eingeweiht. Der erste Bauabschnitt des Beruflichen Schulzentrums, ein 68-Millionen-Projekt, wird bezogen.

 

1982 
Auf dem Cambodunum-Gelände beginnen neue archäologische Grabungen. Im Sanierungsgebiet "Unter der Burghalde" erfolgt der erste Spatenstich für die Neubebauung.

 

1983
Die Polizeiwache im Rathaus wird aufgelöst. Der wiederhergestellte Festsaal im Ponickau-Haus wird der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

1984
Die vor über 20 Jahren gegründete Frauenklinik Dr. Krebs wird aus Altersgründen des Alleininhabers geschlossen. Die Bahnlinie Kempten-Isny wird aus technischen Gründen stillgelegt.

 

1985 
Im Matthias-Claudius-Haus entsteht eine Psychiatrische Fachklinik des Bezirks. Das Landesmusikfest vereint 130 Kapellen mit 5300 Musikern.

 

1986 
Mit den Sendungen der Kabelgesellschaft Allgäu beginnt das private Radiozeitalter. Nach 16 Monaten Bauzeit wird die neue Kfz-Zulassungsstelle an der Bahnhofstraße ihrer Bestimmung übergeben.

 

1987 
Der erste Abschnitt des Archäologischen Parks auf dem Lindenberg wird eröffnet. Das in rund 2-jähriger Bauzeit sanierte und renovierte Rathaus wird seiner Bestimmung übergeben.

 

1988 
Das neue Gemeindehaus der St. Mang-Kirchengemeinde wird eingeweiht. Das neue Pfarrzentrum der Klosterpfarrei wird eingeweiht.

 

1989 
Der 12 ha große Engelhalde-Park wird seiner Bestimmung übergeben.

 

1990 
Das Alpinmuseum im Marstall wird eröffnet. Das neue Kolpinghaus an der Linggstraße wird geweiht.

 

1991 
In Kempten kann das erste Bildtelefongespräch im Allgäu geführt werden. Die "Alpenländische Galerie" als Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums wird eröffnet.

 

1992 
Die neu eröffnete Tiefgarage am Königsplatz ist eine der modernsten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Die neue Kompostieranlage des Zweckverbandes für Abfallwirtschaft wird in Betrieb genommen.

 

1993 
Auf dem Sankt-Mang-Platz öffnet der 1. "Allgäuer Bauernmarkt" seine Pforten. Die Einweihung des sanierten Rathausplatzes mit einer Nachbildung des Rathausbrunnens wird mit einem Bürgerfest gefeiert.

 

1994 
Der Schwabelsberger Weiher wird als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Das Modellprojekt "Integriertes Wohnen" in der Brennergasse wird eröffnet.

 

1995 
Das neue Verwaltungsgebäude der Stadt Kempten wird der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bahnlinie Kempten - Pfronten wird 100 Jahre alt.

 

1996 

 

Das neue Müllheizkraftwerk (MHKW) an der Dieselstraße wird in Betrieb genommen. Mit einem Tag der offenen Tür feiert das Projekt "Villa Viva" seine Einweihung.

 

1997 
Das neu gestaltete Lyzeum öffnet als Geschäftshaus mit Restaurant seine Pforten. An der Heisinger Straße wird das Gründerzentrum COMETA ALLGÄU gebaut und in Betrieb genommen.

 

1998 
Nach fast 2-jährigen Sanierungsarbeiten wird das Kornhaus wieder seiner Bestimmung übergeben. Das Haus "Lichtblick" der Diakonie am St.-Mang-Platz wird eröffnet. Im Gewerbegebiet Leubas wird das moderne Allgäuer Medienzentrum eröffnet.

 

1999 
Der Neubau der Fachoberschule Kempten ist fertig. Das neue Allgäu-Museum im Kornhaus öffnet seine Pforten. Ein Jahrhundert-Hochwasser sucht am 22. Mai das Oberallgäu und insbesondere auch die Stadt Kempten heim.

 

2000 
Der Klinik-Erweiterungsbau an der Robert-Weixler-Straße wird eröffnet. Die 5,6 Mio. Euro teure Anbindung des Baugebiets Ludwigshöhe Nord an den Schumacherring wird dem Verkehr übergeben.

 

2001 
In St. Mang wird erstmals ein Bauernmarkt abgehalten. Am August-Fischer-Platz erfolgt der erste Spatenstich für ein Einkaufszentrum, auf dem Stadtbadgelände am Aybühlweg für das neue Freizeit- und Erlebnisbad.

 

2002 
An der Kotterner Straße wird die Grundsteinlegung für die Multifunktionshalle gefeiert. Die Bahnstrecke Kaufbeuren-Kempten feiert ihr 150-jähriges Bestehen. An der König-/Hirnbeinstraße öffnet das neue Großkino seine Pforten.

 

2003 
In diesem Jahr werden drei Großprojekte eröffnet: das Freizeit- und Erlebnisbad CamboMare, das Einkaufszentrum Forum Allgäu und die multifunktionale Veranstaltungshalle Big Box Allgäu. An der Reinhartser Straße wird die neue Justizvollzugsanstalt, eine der modernsten in Deutschland, eingeweiht.

 

2004 
Zwei neue Gewerbegebiete mit insgesamt 16 ha werden erschlossen: Stiftsbleiche und Bühl-Ost. In letzterem wird für 21 Mio. Euro ein Neubau für die milchwirtschaftliche Untersuchungs- und Versuchsanstalt (muva) errichtet.

 

2005 
Fertigstellung der Hochwasserverbauung an der Iller, eine 680 m lange Mauer vom Feuerwehrhof bis zur Nordspange. Dadurch kam die Stadt bei dem Hochwasser im August glimpflich davon.
Die Sanierungsmaßnahme des 35 Jahre alten Hauptbahnhofs wird mit einem Bahnhofsfest gefeiert.

 

2006 
Einweihung des neuen Stadtplatzes in Kottern.
Die Freiwillige Feuerwehr Kempten feiert ihr 150-jähriges Bestehen.
Nach 2 Jahren Bauzeit wird der Neubau der Heilpädagogischen Tagesstätte der Lebenshilfe Kempten offiziell eingeweiht.

 

2007 
Am Medizinischen Versorgungszentrum Kempten (MVZ) gegenüber der Klinik Robert-Weixler-Straße wird das größte Diabetes- und Apheresezentrum Deutschlands eingeweiht.
Die neue hochwassersichere Rosenau-Brücke wird ihrer Bestimmung übergeben.
Mit einem Festakt wird das renovierte Stadttheater feierlich eröffnet.

 

2008 
Mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür feiert die Hochschule Kempten ihr 30-jähriges Bestehen. Im Rahmen der Polizeireform werden die Polizeidirektionen Kempten und Krumbach zum Polizeipräsidium Schwaben-Süd/West mit Sitz in Kempten (Allgäu) zusammengelegt.

 

2009 
Als erste Kommune in Schwaben nimmt Kempten am so genannten Carsharing teil, um die Kosten für Dienstfahrzeuge zu senken und die Umwelt zu schonen. Das neue Kompostwerk des Abfallzweckverbandes, eine 5,8-Mio-Euro-Investition für modernste Technik, wird feierlich in Betrieb genommen.

 
2010 
Mit einer Feierstunde begeht das Staatliche Bauamt den Abschluss der räumlichen Zusammenlegung der staatlichen Bauämter mit ihren 160 Mitarbeitern auf dem Areal der ehemaligen Prinz-Franz-Kaserne. Mit dem Teilstück zwischen dem neuen Wasserkraftwerk des Allgäuer Überlandwerkes (AÜW) und der Oberen Illerbrücke ist die letzte Lücke im Illerradweg geschlossen, der nun durch das ganze Stadtgebiet führt. In einer Gedenkstunde erinnert die Initiative „Stolpersteine“ an 21 Opfer des NS-Regimes in Kempten. Die Einweihung des neu gestalteten St.-Mang-Platzes und die Eröffnung des Schauraumes der Erasmuskapelle ziehen mit einem zweitägigen Programm tausende Besucher an. „Mühlbachquartier“ ist der neue Name für das Viertel rund um die Gerberstraße und In der Brandstatt in der nördlichen Innenstadt Kemptens.

 

2011 
Mit einem Festakt im kleinen Kornhaussaal begehen Kempten und Quiberon das 40-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft. Einen doppelten Geburtstag feiern Kempten und Bad Dürkheim: Seit 60 Jahren unterhalten beide Städte eine enge Freundschaft, die vor 10 Jahren in eine Städtepartnerschaft mündete. Kemptens Alt-Oberbürgermeister Dr. Josef Höß (1970-1990) wird anlässlich seines 80. Geburtstages mit der Ehrenbürgerwürde und Bürgermedaille der Stadt Kempten ausgezeichnet, der ersten Verleihung seit 1974 (Alt-Bürgermeister Albert Wehr).

 

2012 
Die Einhäusigkeit der Kemptener Kliniken ist hergestellt. Jetzt werden alle Patienten im Klinikum an der Robert-Weixler-Straße behandelt.

 

2013 
Das sanierte Künstlerhaus wird nach der Sanierung wieder eröffnet und bietet Kleinkunst, Konzerte und Ausstellungen. Auf dem Schwanengelände an der Burgstraße schließt sich die seit 25 Jahren bestehende Baulücke mit dem ersten zertifizierten Passiv-Bürohaus Kemptens.

 

 

2014 
Der neu gestaltete Bereich Hildegardplatz/Stiftsplatz und Kirchberg wird mit einem Bürgerfest eingeweiht.

 

2015 
Eröffnung des neuen Bezirkskrankenhaus neben dem Klinikum Kempten.

 

2016

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft „die sozialbau“ feiert ihr 60-jähriges Bestehen. Das Allgäuer Überlandwerk – AÜW nimmt sein neues Restwasserkraftwerk an der Illerbrücke in Betrieb. An der Hochschule Kempten studieren über 6.200 Studentinnen und Studenten.

 

2017

Die König-Ludwig-Brücke, die weltweit älteste Eisenbahnbrücke aus Holz, wird aufwendig saniert.  Die Sanierung des Zumsteinhauses als Sitz des neuen Stadtmuseums beginnt.

 

 

 

 

 

Quelle: Stadt Kempten/Allgäu